Missionshaus und Pfarre der Lazaristen in Wien-Neubau, Kaiserstraße

Die Anfänge der Wiener Niederlassung der Lazaristen in Wien reichen in das Jahr 1855 zurück.
1862 wurde die Kirche “Unbefleckte Empfängnis” in der Kaiserstraße eingeweiht. Architekt der Kirche war der spätere Erbauer des Wiener Rathauses Friedrich Freiherr von Schmidt.

Kirche und Missionshaus 1875


Die Haupttätigkeit der Lazaristen waren die Abhaltung von Volksmissionen und Triduen (geistlichen Tagen) im Bereich der Erzdiözese Wien als auch außerhalb sowie die Seelsorge an der eigenen Kirche, wobei ein großer Schwerpunkt der Beichtdienst war. Ein weiterer Bereich war die Krankenhaus-Seelsorge im benachbarten (seit 2017 geschlossenen) Sophienspital.
1904 bis 1907 wurde das bisherige Missionshaus abgerissen und mit dem Bau der beiden Häuser links und rechts vor der Kirche das heutige Ensemble hergestellt.

1970 wurde die Hauskapelle des Missionshauses durch den bekannten Künstler Anton Lehmden (Mitbegründer der “Wiener Schule des Phantastischen Realismus’”) neu gestaltet.
Von 2011 bis 2014 wurde das Missionshaus großzügig saniert und umgebaut.

Am 1. Juli 1939 wurde an der Kirche die Pfarre “Unbefleckte Empfängnis – Lazaristen” errichtet. Die Pfarrseelsorge wird seit damals von den Lazaristen ausgeübt.
2000 wurde auch die Pfarre Altlerchenfeld (im selben Dekanat) von den Mitbrüdern der Kaiserstraße übernommen.
Seit 2015 wird auch die Kirche des früheren Exerzitienhauses Marianneum in Wien-Hetzendorf von einem Mitbruder der Kaiserstraße betreut.
In der Kaiserstraße 7 hat auch das Flüchtlingswerk St. Vinzenz mit dem Institut St. Justinus seinen Sitz.


Die Pfarre Unbefleckte Empfängnis – Lazaristen

Klein, aber fein – so kann man die Lazaristenpfarre gut charakterisieren.

Historisch bedingt sind zwar Fläche des Pfarrgebietes und Einwohnerzahl der Pfarre sehr klein, dafür ist das herzliche Miteinander in der Pfarrgemeinschaft umso größer.

Die Umsetzung der Intentionen des 2.Vatikanischen Konzils und des Wiener Diözesansynode vor 50 Jahren waren (und sind) eine großes Anliegen. So ist die Zusammenarbeit der Pfarrseelsorger mit dem Pfarrgemeinderat seit dem Jahr 1972 eine nicht wegzudenkende Selbstverständlichkeit.

Die durch die Liturgiekonstitution des Konzils initiierte “actuosa participatio” findet in der Gestaltung der Gottesdienstfeiern sehr akzeptierten Ausdruck.

Entsprechend der vinzentinischen Prägung der Pfarre nehmen der Armendienst durch Pfarrcaritas und Vinzenzgemeinschaft und das helfende Interesse für weltweite Situationen von Ungerechtigkeit und Armut durch die 3. Welt-Gruppe eine zentrale Stellung ein.

Auch die Ökumenische Zusammenarbeit – besonders mit der evangelischen Nachbarpfarre – und weltoffene Toleranz sind wichtige Anliegen im Pfarrleben.

Trotz gut gestalteter Sakramentenvorbereitung gelingt es leider – wie in vielen Wiener Pfarren – nur sehr wenig, Kinder und Jugendliche enger in die Pfarrgemeinde zu integrieren, was einen relativ hohen Altersschnitt der Kirchenbesucher(innen) zur Folge hat.

Durchaus als Kompliment darf die Aussage einer Kirchenbesucherin verstanden werden: “Feiern können’s gut!”


Die Pfarre Altlerchenfeld

Die Pfarre Altlerchenfeld wird seit dem Jahr 2000 von den Lazaristen betreut. Von 2000 bis 2015 war Mag. Eugen Schindler CM Pfarrer und Mag. Reinhard Kofler CM Kaplan in Altlerchenfeld. Seit 2015 leitet Pfarrmoderator Mag. Florian Parth CM die Pfarre. Kirche und Pfarrhof befinden sich im 7. Wiener Gemeindebezirk. Zum Pfarrgebiet gehören Teile des 7. und des 8. Wiener Gemeindebezirkes. Die Pfarre ist eine mittelgroße Wiener Pfarre und zählt 4222 Katholiken.

Zur Pfarre erhoben wurde Altlerchenfeld 1783. Die jetzige Kirche wurde am 29. September 1861 durch Fürsterzbischof Othmar von Rauscher im Beisein von Kaiser Franz Joseph eingeweiht. Erbaut wurde die Kirche für ein Fassungsvermögen von 3000 Gottesdienstteilnehmern, geweiht ist sie den Heiligen 7 Zufluchten.

„Die Kirche ist kunsthistorisch insofern interessant, als sie eine Art Übergangswerk zwischen Klassizismus und Historismus in der Architektur bildet. Insbesondere gilt der Kirchenbau in seiner Verbindung von Architektur und Malerei als Beispiel eines Gesamtkunstwerkes im Sinne der Kunstauffassung der Romantik und eines der Hauptwerke dieser Kunstrichtung in der Architektur Wien“ (Homepage der Erzdiözese Wien). Der Freskenzyklus der Kirche geht auf den „Theologen mit dem Zeichenstift“ Joseph Ritter von Führich zurück. Führich stellt in seinem Freskenzyklus das Leben Jesu dar und entfaltet das Neue Testament als die Erfüllung des Alten Testamentes.

Die Schwerpunkte der Pfarre bilden die drei traditionellen Säulen der Kirche, nämlich Liturgie, Verkündigung und Caritas.

Ein sehr lebendiger Liturgiekreis bespricht und plant Gottesdienste mit Schwerpunktthemen und Festgottesdienste z.B. Ehebunderneuerung, Erntedankfest, Patrozinium, Taizeabend, Straßenkreuzweg uvm. Bei uns gibt es oft etwas zu feiern!  Sangesfreudige Mitglieder der Pfarre sind sehr bedacht, die Gottesdienste musikalisch zu gestalten. Bei jeder hl. Messe ist ein Kantor anwesend und übt seinen Dienst aus. Coronabedingt ist das eingeschränkt. Ein Kantorenkreis erstellt die Liedpläne.  Gerne gestaltet eine Schola oder der „Chor Vielstimmig“ festliche Gottesdienste mit.

Sehr positiv wurde aufgenommen, dass wir während der Lockdowns, bedingt durch die Corona Pandemie, sehr bemüht waren, durch den Einsatz technischer Mittel, Gottesdienste, Andachten, Vorträge etc.  zu streamen  und auf Youtube zu stellen. So konnten unsere Pfarrmitglieder diese, verbunden mit ihrem Pfarrer und dem bekannten liturgischen Team, mitfeiern.

Monatlich finden auch Wortgottesdienste mit Kindern statt und eine kleine Schar von Ministranten versieht sonntags ihren Dienst. Sicherlich ist es eine Besonderheit der Pfarre, dass es im Monat Mai täglich eine Maiandacht gibt, und auch der wöchentliche Kreuzweg in der Fastenzeit entspricht einer guten kirchlichen Tradition. Seit der Coronazeit gibt es wöchentlich Freitag vormittags eine Zeit der Anbetung des Allerheiligsten.

Der 2. Schwerpunkt der Pfarre ist sicherlich die Verkündigung. Diakon Georg Pawlik lädt schon seit 20 Jahren einmal monatlich zu einem Bibelgespräch ein. Kaplan Reinhard Kofler hat mit einem charismatischen Gottesdienst   begonnen, der einmal monatlich gefeiert wird, unter einem bestimmten Thema steht und mit rhythmischen Liedern gestaltet wird. Seit 2015 kamen einmal monatlich gestaltete Einkehrnachmittage durch Pfarrmoderator Florian Parth CM hinzu. Ein wöchentliches Bibelteilen erfreut sich großer Beliebtheit, ebenso jährliche Exerzitien im Alltag in der Fastenzeit Die Verkündigung geschieht aber nicht nur im Kirchen- oder Pfarrraum. Seit unserer Pfarrmissionswoche im Rahmen der „Wiener Stadtmission“ im Jahr 2003 gibt es dreimal im Jahr an einem  Nachmittag den Tag der offenen Kirchentür, wo Passanten im Umfeld der Kirche  angesprochen  und eingeladen werden, über den Glauben nachzudenken, darüber ins Gespräch zu kommen oder  sich Zeit für das Gebet in der Kirche zu nehmen. Beim Babytreff kommen wöchentlich junge Mütter mit ihren Kindern zum Austausch mit anderen zusammen. Die Legio Mariens macht viele Hausbesuche und überbringt auch Glückwünsche zum Geburtstag. Auch die wöchentlichen Seniorenrunden sind hier mit ihrem vielfältigen Programm zu nennen. Die Herbergsuche im Advent ist sehr beliebt und ist schon eine gute Tradition geworden. Sie wird von vielen Menschen, weit über die Zahl der Gottesdienstteilnehmer hinaus, angenommen

Auch 2 Reisen der Pfarre ins Hl.Land machten den Mitreisenden viel Freude und hinterließen bleibende religiöse Eindrücke.

Die Caritasarbeit der Pfarre hat zwei Standbeine. Zweimal im Monat gibt es Sprechstunden für Menschen, die in Not geraten sind. Darüber hinaus gibt es eine gute Zusammenarbeit mit der Caritas-Gemeinde der Erzdiözese Wien, die im Pfarrhof im ersten Stock angesiedelt ist. Gemeinsam mit Mitarbeitern der Caritas wird jeden Donnerstag eine Jause für obdachlose Menschen vorbereitet. Viele Menschen aus ganz Wien nehmen dieses Angebot gerne an und verbringen eine gemütliche Zeit miteinander. Auch wer frische Kleidung oder neues Schuhwerk benötigt kommt zumeist nicht zu kurz. Es ist dies eine sehr aufwendige Arbeit, die aber mit viel Engagement geleistet wird. Beim Erntedankfest werden die Pfarrangehörigen gebeten, Lebensmittel oder Hygieneartikel zu besorgen, die dann z.B an Obdachloseneinrichtungen wie das „Vinzibett“ oder die „Gruft“ weitergeleitet werden. Diese Aktion ist immer ein großer Erfolg mit einer kaum überschaubaren Menge an gespendeten Gaben.  Die Zusammenarbeit mit der Caritas Gemeinde hat es auch mit sich gebracht, dass der Pfarrgarten durch den großen Einsatz und die Pflege der Mitarbeiter zu einem Mustergarten mit viel Grün und Blumen aller Art geworden ist, zur Freude vieler Besucher bei unseren Pfarrfesten. Die Caritas Gemeinde, die ihre Gottesdienste früher in der Pfarre Namen Jesu gefeiert hat, ist coronabedingt nach Altlerchenfeld übersiedelt, weil hier mehr Platz ist.


Unsere Mitbrüder in Wien

Eugen Schindler CM
– Visitator (Provinzial) der Österreichisch-Deutschen Provinz, Superior
– Pfarrer der Pfarre Unbefleckte Empfängnis
www.lazaristenpfarre.at

Josef A. Herget CM
– Leiter des Flüchtlingswerkes St. Vinzenz und des Instituts St. Justinus
www.katechisten.at

Alexander Lainer CM
– Mitarbeiter im Flüchtlingswerk St. Vinzenz und im Institut St. Justinus

Herbert Nagele CM
– Seelsorger an der Wallfahrtskirche Frauenkirchen (Burgenland)

Florian Parth CM
– Pfarrer der Pfarre Altlerchenfeld, Missionar der Barmherzigkeit
www.pfarrealtlerchenfeld.at


Rudolf Parth CM
– Seelsorger der Kirche des Marianneums