Verein Flüchtlingswerk St. Vinzenz von Paul
Schutz und Integration für verfolgte Christen

„Eine schmachvolle Wunde unserer Zeit“

Mit diesen Worten bezeichnete der Heilige Papst Johannes Paul II. das weltweite Flüchtlingsproblem. Unzählige Menschen werden in unseren Tagen durch grobe Menschenrechtsverletzungen gezwungen, ihre Heimat zu verlassen und Zuflucht in anderen Ländern zu suchen. Bei diesen Menschenrechtsverletzungen handelt es sich um Folter, Hinrichtungen und sogar Völkermord: Verfolgung aus politischen, religiösen und ethnischen Gründen und um die Verweigerung grundlegender, bürgerlicher, wirtschaftlicher und sozialer Rechte.

Die meisten Flüchtlinge kämpfen um das nackte Überleben. Oftmals sind es Menschen, die eine berufliche Karriere hatten, ein Haus und alles, was damit verbunden ist und die von einem Tag auf den anderen alles verloren hatten. Die Tragik von Vertreibung und Exil durch- zieht die ganze Menschheitsgeschichte. Immer wieder führten Gegensätze und Spannungen zwischen kulturell, religiös und ethnisch unterschiedlichen Gruppen und zwischen den Rechten des Einzelnen und der Macht des Staates zu Krieg, Verfolgung, Vertreibung und Flucht.

Wenn auch Flüchtlinge keine besondere Erscheinung unserer Tage sind, so muß doch gesagt werden, daß dieses Problem sich weltweit so sehr verschärft hat, daß die gigantische Zahl an Flüchtlingen, die brutale, grausame Art der Verfolgung und Vertreibung in keinem Jahrhundert so groß und schlimm war, wie in unseren Tagen. Es ist an der Zeit das Gewissen der Menschheit aufzurütteln. Denn das Elend ist ständig im Steigen. Mit unglaublicher Gleichgültigkeit aber begegnen viele Menschen dieser Tatsache.

Wir Christen dürfen uns mit dieser Gleichgültigkeit nicht abfinden und uns nicht mitschuldig machen, wir müssen nach Kräften unsere christliche Solidarität verwirklichen. Es muß uns drängen nach Möglichkeit allen Menschen Gutes zu tun; auch dort, wo keine gegenseitige Abhängigkeit oder Interessensgemeinschaft besteht. Sie gilt nach der Forderung Jesu Christ sogar den Feinden gegenüber.


Das Flüchtlingswerk

Das Flüchtlingswerk der Lazaristen in Österreich bemüht sich seit dem Jahre 1991 der vielfältigen Not der Immigranten zu begegnen und sich besonders um jene christlichen Flüchtlinge anzunehmen, die in ihren Heimatländern Verfolgung erlitten haben und auch in Österreich vielen Problemen ausgesetzt sind.

Am 25. Jänner 1995 wurde deshalb in Wien der „Verein Flüchtlingswerk St. Vinzenz von Paul“ gegründet. Seither konnte zahlreichen Flüchtlingen in rechtlicher, sozialer und religiöser Hinsicht geholfen werden.

Unser Einsatz für Schutz und Integration für christliche Flüchtlinge, die in Österreich erneut von Ablehnung und Schwierigkeiten betroffen sind, ist weit gefächert. Der Verein versucht vor allem den Schwächsten zu helfen und Lösungen für scheinbar unlösbare Probleme zu finden. Fast alle Asylsuchenden, die mit uns in Kontakt treten, befinden sich in akuten Nöten. Entweder sind sie in Schubhaft oder sie stehen mit negativen Bescheiden am Ende der Bundes- bzw. der Landesbetreuung und vor dem Abschub. Meist handelt es sich um Familien mit Kindern, um Menschen, die bereits bitterste Tage hinter sich haben und nun von einer Hilfsorganisation zur anderen laufen,

Apostolische Vikariat Anatolien

Mit Hilfe eines Freundes und Helfers unseres Institutes bemühen wir uns in Iskenderun (Südtürkei) auch christlichen Flüchtlingen zu helfen, die zu den Ärmsten der Armen gehören. Hier braucht es vor allem viel Gebet um das wir regelmäßig unsere Freunde und Wohltäter bitten.

Verein Flüchtlingswerk St. Vinzenz von Paul – Schutz und Integration für verfolgte Christen
1070 Wien
Kaiserstraße 7

Sekretariat:
8630 Mariazell
Postfach 53


Institut St. Justinus
Werk der Erstverkündigung

Mission für Europa 

Wenn auch die Situation des christlichen Glaubens und der Kirche in Europa, äußerst ernst ist, so gilt doch  auch heute die Weisung Christi an seine Jünger, zu allen Völkern zu gehen, alle Menschen zu seinen Jüngern zu machen. Vielleicht denken wir bei der Weisung Jesu noch zu rasch an die Mission in anderen Kontinenten. Doch es sollte uns klar sein, wie wir bereits aufgezeigt haben, daß Europa bereits wieder zum Missionsland geworden ist.

Es war der auferstandene Herr, der seinen Jüngern mit seinem konkreten Auftrag, auch seine Zusage gegeben hat, alle Tage bis zur Vollendung der Weltzeit bei ihnen zu sein:

„Darum geht zu allen Völkern, und macht alle Menschen zu meinen Jüngern, tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes, und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und ich bin bei euch alle Tage bis zur Vollendung der Welt.“ (Mt 28,20)

Papst Johannes Paul II. hat in seiner Enzyklika „Redemptoris missio“ die gesamte Kirche eindrucksvoll erinnert: Die Mission ist ein unbestechlicher Gradmesser unseres Glaubens an Christus. Unzählige Male habe ich in diesen Jahren den Aufruf zur Neuevangelisierung wiederholt. Ich bekräftige ihn jetzt noch einmal: Wir müssen uns die glühende Leidenschaft des hl. Paulus zu Eigen machen, der ausrief: Weh mir, wenn ich das Evangelium nicht verkünde!“

Die Neu-Evangelisierung meint eine erneute Einwurzelung und Vergegenwärtigung des Evangeliums Jesu Christi in einer neuen Zeit und unter veränderten Bedingungen. Jesus Christus hat der ganzen Kirche den Auftrag gegeben, dieses Evangelium aller Welt zu bezeugen. Diese Botschaft soll allen Völkern zu allen Zeiten und an allen Orten ausgerichtet werden. Das ist die Antwort auf das Phänomen der allgemeinen Ermüdung im Glauben, auf den Prozeß der Entchristlichung in Europa.

Das Institut

Für dieses Anliegen der Erstverkündigung und der Neu-Evangelisierung wurde das Institut St. Justinus am 30. Juli 1996, dem Fest des Hl. Justinus de Jacobis, in Mariazell gegründet, Dankbar darf das Institut auf die geleisteten Arbeiten und Einrichtungen blicken. (Glaubensunterricht, Fremdsprachiger Taufunterricht und regelmäßige Gottesdienste in verschiedenen Sprachen,, Ausbildung von Katechisten(LAK-Kurse), Flüchtlingsseelsorge, Unterrichtsbehelfe in verschie. denen orientalischen Sprachen, seit 25 Jahren die zweisprachige Zeitschrift „Çağrı der Ruf“, die jährliche Sternwallfahrt nach Mariazell für Neugetaufte, Katechumene und Taufpaten.

Informationen:
Institut St. Justinus
8630 Mariazell
Postfach 53
Tel.: +43 (0) 3882 / 34 440
E-Mail: justinusmariazell@ready2web.net

Deutschland:
86152 Augsburg
Gänsbühel 33

Die Ausbildung von Katechisten

Der Heilige Vinzenz von Paul hat einmal gesagt: „Wir haben bloß die Netze auszu-werfen, vom Fische fangen war nicht die Rede“. Damit wollte er sagen, es ist der Herr selbst, der die Berufenen an sich zieht. Weil sich immer mehr Taufbewerber meldeten und der Glaubensunterricht von unserem Institut an so vielen verschiedenen Orten nicht mehr geleistet werden konnte, braucht, es dringend Helfer.

Mit Genehmigung der Österreichischen Bischofskonferenz begann im Jahre 2002 das Institut St. Justinus gemeinsam mit der Philosophisch-Theologischen Hoch-schule Benedikt XVI. Heiligenkreuz (in der Nähe Wiens), für den Glaubens-unterricht erwachsener Taufbewerber, Katechisten auszubilden. Dieser „Lehrgang zur Ausbildung von Katechisten mit besonderer Befähigung für das fremd-sprachige Katechumenat“ (LAK) wird als Fernkurs mit vier Semester und je einer Studienwoche geführt.

Der Lehrgang erfolgt nach Richtlinien, die von der Österreichischen Bischofskonferenz approbiert wurden, und schließt mit der kirchlichen Sendung zum Katechisten. Bischöflicher Protektor ist der Erzbischof von Wien. Am 11.September 2004 wurden durch Kardinal Christoph Schönborn in der Stiftskirche Heiligenkreuz während eines feierlichen Pontifikalamtes die ersten 24 Absolventen als ehrenamtliche Katechisten gesendet. Bis heute (2021) wurden bereits 700 Katechisten von den Bischöfen für ihren ehrenamtlichen Dienst gesendet.

Homepage: www.katechisten.org
E-Mail: office@katechisten.org

Campus der Weiterbildung

Das neu eröffnete Missionszentrum St. Justinus im Wienerwald will ein Campus der Weiterbildung und der Begegnung sein, der einen wichtigen Beitrag für die Erstverkündigung und die Neuevangelisierung unserer Heimat im Blick hat. Hier ist auch ein Seminar für Theologiestudenten untergebracht. Im Oktober 2021 konnten wir bereits fünf Theologiestudenten hier aufnehmen, die in der nahe gelegen Hochschule Heiligenkreuz studieren und bei uns eine erste kleine missionarisch ausgerichtete Gemeinschaft bilden.

Wir sind zur Überzeugung gekommen, daß wir unsere langjährigen Erfahrungen im Umgang mit den fremdsprachigen Taufbewerbern auch Priestern, Theologiestudenten und Ordensleuten in entsprechenden praxisbezogenen Kursen zugänglich machen sollen. Dadurch können noch viel mehr Menschen erreicht werden und die Zielsetzung und Tätigkeit des Institutes nachhaltig gesichert werden.

Die missionarische Ausrichtunggehört zum Wesen des christlichen Glaubens: Wo der Glaube mit Freude gelebt wird, wo es echte christliche Gemeinden und Gemeinschaften gibt, entsteht diese Ausrichtung geradezu von selbst. Die ersten Apostel für die Fernstehenden am Ort, für die Ausgetretenen und Ungetauften sind die Christen, die mit ihnen leben. Ein Wort des heiligen Vinzenz von Paul will uns ermuntern: Es genügt nicht, daß wir Gott lieben, wir müssen auch dafür sorgen, daß andere Ihn lieben.

Missionszentrum St. Justinus
2391 Kaltenleutgeben
Obere Brandgasse 6