St. Georg Istanbul
Ist da überhaupt bei Eurem Patrozinium noch Platz für den hl. Georg? Diese überraschende Frage stellte mir eine aus unserer Frauengruppe, als ich zum Georgsfest einlud. Taufe, Erstkommunion und Firmung: wie passt das zum Patrozinium, zum Gedenktag unseres Kirchenpatrons St. Georg?
Einerseits ergab sich der Termin, da Bischof Massimilano Palinuro mit uns das St. Georgsfest feiert und so auch an diesem Tag Emilie das Sakrament der Firmung spenden konnte, andererseits schmälert so ein Ereignis in keinster Weise den Charakter des Festes. Die beiden Feste können einander sogar gegenseitig bereichern.
Vieles im Leben dieses bekannten Heiligen, der vermutlich gegen 280 in einer christlichen Familie in Kappadokien geboren wurde, liegt im Dunklen. Zahlreiche Legenden ranken sich um ihn. Dargestellt wird er gerne mit einer Lanze, mit der er einen Drachen durchbohrt, wobei der Drache mehrere Bedeutungen haben kann. Die historische Funktion Georgs ist es, die Welt an eine wichtige Botschaft zu erinnern: Seit jeher findet der Kampf gegen das Böse in der Geschichte der Menschen statt. Dieser Kampf wird zwar gewonnen, aber nicht allein: Georg tötet den Drachen. Denn Gott handelt durch ihn. So wird am Ende das Gute über das Böse siegen. Mit Christus wird das Böse nie mehr das letzte Wort haben.
Um dieses große Thema geht es auch bei der Entscheidung, Christ zu sein oder – wie in unserem Fall – als Christin zu leben: Um das Vertrauen, dass da EINER mit uns geht, auf den wir uns verlassen können, der bei uns ist und uns liebt, wie er es uns in der Taufe zugesagt hat. Um die Gewissheit, dass wir unser Leben gelingend und in seinem Sinn gestalten können. Denn Gott stärkt uns sowohl in der Kommunion als auch durch seine Kraft, den Heiligen Geist, in der Firmung. Dann wird das Böse nicht das letzte Wort haben, dann können wir voll Hoffnung in die Zukunft gehen.
Dass wir bei all dem nicht allein sind, hat das Fest gezeigt. Viele sind gekommen und haben mitgewirkt, allen voran der Chor, bestehend aus LehrerInnen und FreundInnen der Gemeinde, der ebenso wie das Ensemble von Milena Dumezic geleitet wird. Eine besondere Freude war, dass außer den Familien von Ariana, Larissa und Emilie mit Hedwig Kadan und Paul Steiner auch alte Bekannte extra aus Österreich zu den Feiern dieser Woche gekommen sind.
An einem Tag konnten wir Taufe, Erstkommunion und Firmung feiern. Alles hat dafür gesprochen, auch weil Emilie im Rahmen ihrer Vorbereitung auf die Firmung bei der Erstkommunion- und Tauf-vorbereitung von Larissa und Ariana mitgeholfen hat und eine schon bestehende Freundschaft da-durch vertieft wurde.
Wir wünschen unseren drei jungen Christinnen, dass sie gestärkt und voll Freude und Überzeugung sich für das Gute einsetzen – wie unser Patron, der heilige Georg.
Gerda Willam