Unser aktuelles Jahresheft 2021/2022 ist erschienen, mit zahlreichen Bildern und Berichten aus dem vergangenen Jahr.
Das neue Jahresheft – sowie alle seit 2005 erschienen Ausgaben – finden sie hier unter Jahresheft als pdf-Dateien zum Download.
Unser Jahresprojekt 2022: Hilfe für Madagaskar
Madagaskar – ein Land im Griff einer dramatischen Hungerkrise
Kaum eine andere Weltgegend leidet gleichermaßen unter den Folgen der Klimakrise: Hunger, Dürre, Flüchtlinge, Stürme. Roter Staub bedeckt das ausgedörrte Land. Verheerende Sandstürme und die in den letzten drei Jahren drastisch zurückgegangenen Niederschläge haben jede Hoffnung auf eine Ernte zunichte gemacht. Zunehmende Trockenheit und Hitze lassen den Boden erodieren.
Ganz aktuell sind in Madagaskar eine Million Menschen von einer schweren Hungersnot betroffen, 14.000 davon am Rande des Hungertodes, warnt das Welternährungsprogramm (WFP). Wasserknappheit ist im Süden ein wachsendes Problem. Auffällig sei die Krise vor allem, weil sie „nicht auf Krieg oder Konflikte zurückzuführen ist, sondern auf den Klimawandel“, erklärte Exekutivdirektor David Beasley. „Dies ist eine Region der Welt, die nichts zum Klimawandel beigetragen hat, aber die den höchsten Preis dafür zahlt“.
In einigen Regionen mussten die Menschen alles verkaufen und stundenlang unter der prallen Sonne laufen, um an Trinkwasser zu kommen. Viele verlassen das Land, wer kann sucht Zuflucht bei den Vinzentinerinnen in der Region, die sie mit dem Nötigsten versorgen, Die Patres organisieren Trinkwassertanks, viele Menschen aber verlassen auch die Region in der meist vergeblichen Hoffnung weiter im Norden Arbeit zu finden.
Inzwischen läuft zwar internationale Hilfe an, aber sie ist nicht ausreichend und sie erreicht nicht alle Menschen. Nicht nur im Süden, sondern überall im Land leiden die Menschen unter den Folgen der Pandemie, hoher Arbeitslosigkeit und stark steigenden Preisen für das Grundnahrungsmittel Reis. Umso wichtiger ist es, dass die Ehrenamtlichen der AIC Madagaskar – seit 1988 Mitglied der Association Internationale des Charités de Vincent de Paul (Internationale Vereinigung der Wohlfahrtsverbände des Vinzenz von Paul), der ersten Gründung des heiligen Vinzenz – den Menschen zur Seite stehen. Sie kennen die Not in den Gemeinden, weil sie dort leben, helfen denjenigen, die von den großen Organisationen nicht erreicht werden.
Sie versorgen alleinerziehende Mütter, Familien mit behinderten Kindern, Alte und Kranke mit Lebensmitteln, sie versorgen täglich 3.000 Kinder mit einer warmen Mahlzeit. Über die Nothilfe hinaus versuchen sie langfristig das Leben vor allem von Familien, Frauen und Kindern zu verändern. Seit 10 Jahren bieten sie Alphabetisierung für Erwachsene und Kinder in abgelegenen Dörfern ohne Schule an, sie bauen kleine Häuser für obdachlose Frauen und Jugendliche. Es gibt eine kleine Krankenversicherung, kostenlose Gesundheitsversorgung, Ausbildung für benachteiligte Jugendliche, Schulung für Mütter, Impfungen und die behördliche Registrierung von Kindern.
Die AIC ist Träger eines Kinderzentrums in Ankadisoa und in Manakara mit Kindergarten und vielen Angeboten für Familien und eines Kinderheims im Süden. Dorthin kommen immer mehr Kinder, viele werden von den Vinzentinerinnen gebracht, weil ihre Eltern verstorben sind oder sie nicht mehr ernähren können. Demnächst wird eine landwirtschaftliche Kooperative für 135 Frauen und 300 Kinder dazukommen und das alles organisieren 150 ehrenamtlich engagierte Frauen in 14 Gruppen, tatkräftig, gut organisiert und, wie der Heilige Vinzenz sagt, unendlich erfinderisch.
Wir, der Verein der Freunde der AIC Madagaskar, unterstützen diese Arbeit mit Hilfe unserer Mitglieder und Spender. Wir sind dankbar für die langjährige, verlässliche, vertrauensvolle Zusammenarbeit und wissen, dass jeder Euro ankommt. Helfen Sie uns bitte mit Ihrer Spende für die Notleidenden in Madagaskar!
Anne Sturm
Freunde der AIC Madagaskar e. V.
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